Schwingen ...

Der Weg zur Regeneration der Stimme mithilfe der Schlaffhorst-Andersen Methode ist die älteste Therapieform für die Stimme und wurde Anfang letzten Jahrhunderts von Clara Schlaffhorst und Hedwig Andersen entwickelt.

Diese Methode zeichnet sich dadurch aus, den ganzen Menschen in seiner Gesamtheit, der Einheit von Körper- Seele und Geist zu erfassen und nicht nur die isolierte Stimmfunktion bzw. Funktionseinschränkung zu behandeln. Schwerpunkte der Arbeit bilden der Ausgleich der Körperspannung und -haltung, die Rückführung zu einem natürlichen Atem- und Sprechrhythmus sowie regenerative Übungen.

Ziel der Arbeit ist eine belastungsfähige, lebendige und authentische Stimme.
Aus Sicht dieser Methode beinhaltet Stimmentwicklung auch immer Persönlichkeitsentwicklung.

Was bedeutet „Methode Schlaffhorst-Andersen“?

Grundlage der Methode ist die empirische Forschungsarbeit von Clara Schlaffhorst (1863-1945) und Hedwig Andersen (1866-1956). Sie entdeckten die regenerierende, belebende Wechselwirkung von Atmung, Stimmgebung und bestimmten elementaren Bewegungsformen auf den Organismus.

  • Die Regenerationswege (Schwingen, Kreisen, Atmung, Rhythmus, Tönen): Der Begriff der Regeneration meint die Wiederherstellung gesunder und natürlicher Organfunktionen. Sie sind ein Grundpfeiler der Arbeit nach Schlaffhorst-Andersen. Die Regenerationswege können zu einem Ausgleichen des Spannungszustandes des Körpers führen. Ziele der Regenerationswege sind: Haltungsaufbau, von der Atmung getragene Bewegungen, das Entwickeln von Körperbewusstsein, die Belebung und Rhythmisierung des Organismus des Menschen in seiner Gesamtheit, sowie eine daraus resultierende verbesserte Stimmqualität.
  • Sprachlaute (Textarbeit, Lautgruppenarbeit): In der Arbeit nach der Methode Schlaffhorst-Andersen werden die Sprachlaute in Bezug auf ihre Wirkung auf Atmung und Resonanz eingesetzt. Textarbeit, die mit diesen spezifischen Eigenschaften der Sprachlaute arbeitet, ist noch heute, über 100 Jahre nach Entwicklung dieser Methode, Bestandteil in der Stimmarbeit sowohl in der Therapie als auch im Gestalterischen.
  • Körperarbeit: Die Erarbeitung einer physiologischen Haltung und eutonen Körperspannung sind die Grundvoraussetzungen für eine optimale Stimmarbeit. Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Haltungsspannung sind hinderlich bei Atmung und Phonation. Besonders genannt sei hier die Methode des Schwingens. Das Schwingen ist eine anerkannte, sowohl für den Spannungsauf-, als auch für den Spannungsabbau verwendbare ganzkörperliche Methode. Sie dient dem effizienten Ausgleich der Körperspannung, als auch der Rhythmisierung und Vertiefung der Atmung.
  • Die Singstimme in der Stimmtherapie: Sowohl Clara Schlaffhorst und Hedwig Andersen, als auch Prof. Dr. Wolfram Seidner, ehemaliger Leiter der Abteilung Phoniatrie an der Charité Berlin, setzten die Singstimme als therapeutisches Mittel ein. Motiviert durch die positiven sozialen, emotionalen und psychologischen Erlebnisse des Singens (Gruppenzugehörigkeit, Glück, Freude, Stärke, soziale Eingebundenheit etc.) werden die funktionalen Aspekte erfolgreicher aufgenommen und aufgrund des emotionalen Erlebens besser gespeichert.
  • Falls Sie Sich für die Ausbildung zur/m Atem/, Sprech- und Stimmlehrer/in interessieren, sprechen Sie uns gerne an. Weitere Informationen unter www.cjd-schlaffhorst-andersen.de